Was ist Direct-Traffic in der Webanalyse?

Wer in Google Analytics oder anderen Webanalyse-Tool schon einmal in die Traffic-Quellen untersucht hat, hat mit Sicherheit schon die Traffic-Quelle „Direct“ bzw „Direct / (none)“ gesehen. Was genau versteckt sich dahinter.

Oft wird direct damit erklärt das es Leute sind die die Adresse direkt in den Browser eingetippt haben. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit.

„Direct“ müsste eigentlich als „(not set)“ ausgewiesen werden, da es einfach nur bedeutet, dass dem Webanalyse-Tool keine Informationen über die Besucherherkunft vorliegen. Das eingeben der URL in den Browser (sogenannte „Direct Type-ins“) ist eine der Erklärungen für die nicht vorhanden Besucherquellen-Informationen, aber es gibt auch viele andere Erklärungen.

Weitere Erklärungen für „direct“

  • Links aus PDFs
  • Links aus Email-Tools (Outlook usw)
  • Traffic aus Mobilen Apps
  • Nutzer die Bookmarks (Browser-Lesezeichen) benutzen
  • Nutzer die die Webseite so lange inaktiv geöffnet haben das in der Webanalyse die Sitzung beendet wird und dann doch weiter surfen. Passiert sehr oft auf mobilen Geräten
  • Weiterleitungen bei denen kein Referrer übergeben werden (kann intern oder von extern sein)

„Echten“ Direct-Traffic erkennen

Ob es sich um echten direct-typ-in-Traffic handelt, kann man nicht mit Sicherheit nachträglich sagen. Es gibt aber Hinweise die dafür sprechen können das es KEIN direct-typ-in-Traffic ist:

  • die URL der Landingpage ist sehr lang. Die meisten Leute geben in die Adress-Zeile des Browsers nur „domain.de“ oder maximal „domain.de/aktion“ ein. Aber kaum jemand tippt „domain.com/aktion/neu/gutschein.html?filter=sommer“ selber ein (es sei denn man war schon mal da und er Browser hat die URL gespeichert und schlägt diese vor)
  • Bounce/Absprung. Jemand der extra die URL eintippt, macht dann meist auch auf auf der Seite und geht nicht gleich wieder weg.
  • Neue Besucher. Oft ist ein Großteil der direct-Besucher vorher schon mal auf der Webseite gewesen.

Direct-Traffic weiter unterteilen

Es gibt eigentlich nur gute Methoden um Direct-Traffic zukünftig besser untersuchen zu können.

Landingpage-Filter

In Google Analytics kann ein Filter gebaut werden, der die Landingpage des direct-Traffics untersucht und dann Source/Medium umschreibt. So könnte man die 2 Gruppen „direct-home“ und „direct-deep“ erstellen.

UTM-Parameter

Wenn man vermutet das ein Großteil des Traffics aus Quellen kommt die man selber verwaltet (PDFs, Email etc), dann sollte man anfangen diese Links mit utm-medium/source-Parametern zu versehen. Denn ohne UTM-Parameter wird ein Besucher aus Outlook als direct erkannt. Verschickt man die gleiche Email mit utm-medium=CRM als zusätzlichen Parameter, erkennt Google diesen auch als CRM-Traffic.

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